SCC* / SCC** / SCP - SGU-Systeme

  • SCC - steht für Safety Certificate Contractors und ist ein akkreditiertes Managementsystem für Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SGU) unter Berücksichtigung der relevanten gesetzlichen Vorschriften; in Österreich speziell des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG) und die mitgeltenden Verordnungen für Kontraktoren / das produzierende Gewerbe.

  • SCP - steht für Safety Certificate Personnel Leasing. SCP-Zertifikate können Personaldienstleister erlangen, die ein SGU-System implementiert haben. Personaldienstleister sind Unternehmen, die Personal an andere Unternehmen gemäß Arbeitsüberlassungsgesetz (AÜG) überlassen.

 

Anwender für SGU-Systeme gemäß SCC/SCP Forderungen sind überwiegend Fremdfirmen (Kontraktoren) oder Personaldienstleister (Überlasser), die für einen Auftraggeber, ggf. auf dessen Gelände, tätig sind und dort sicherheitsrelevante Arbeiten ausführen. Zu den sicherheitsrelevanten Arbeiten zählen z.B. Wartungen an Produktionsanlagen, Montage- und/oder Bauarbeiten sowie Neu- und Umbauten an Anlagen.

 

Dabei ergeben sich sowohl für den Auftraggeber als auch für den Kontraktor und für die überlassenen Mitarbeiter besondere Anforderungen hinsichtlich der Einhaltung der Arbeitssicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzstandards. So muss sichergestellt sein, dass das Einbinden des Kontraktors bzw. des überlassenen Personals zu keiner erhöhten Gefährdung auf dem Werksgelände des Auftraggebers führt.

Um hier einen einheitlichen Standard zu erhalten, wurden unter der Führung von Mineralöl- und Chemieunternehmen die SGU-Managementsysteme und die zugehörige SCC*/**/p und die SCP- Checklisten erarbeitet.

 

Seit dem Jahr 1996 ist dieses System in Deutschland ein akkreditiertes System zur Zertifizierung der SGU-Managementsysteme von Kontraktoren. In Österreich wurden durch das 1998 gegründete Sektorkomitee-SCC Austria die Unterlagen so aufbereitet, dass vom BMWA auch österreichische Zertifizierungsorganisationen für die Zertifizierung nach den SCC / SCP-Richtlinien akkreditiert werden konnten. Ziel beider Managementsysteme ist es, die Fremdfirmen (Kontraktoren) und Zeitarbeitskräfte nach dem AÜG auf ein ähnlich hohes Sicherheitsniveau zu bringen, wie das der Auftraggeber.

 

Bei der SCC-Zertifizierung wird zwischen 2 Scopes (Zielgruppen) unterschieden:

 

Scope I:

  • SCC* (Eingeschränktes Zertifikat)
    Dieses Zertifikat beurteilt die SGU-Managementaktivitäten direkt am Arbeitsplatz und ist in der Regel für kleine Unternehmen (≤ 35 MitarbeiterInnen pro Kalenderjahr einschließlich Leasingpersonal und Praktikanten im gesamten Unternehmen) bestimmt. In diesem Bereich darf kein Einsatz von Subunternehmen (Werkvertrag) gegeben sein.
  • SCC** (Uneingeschränktes Zertifikat)
    Das große SCC-Zertifikat SCC** benötigen Unternehmen mit mehr als 35 MitarbeiterInnen (einschließlich Auszubildende, Praktikanten und Leasingpersonal) und Betriebe, die als Generalunternehmer (Hauptkontraktoren) auftreten und weitere Subkontraktoren beauftragen.
    Die Zertifizierung basiert auf einer Fragen- und Prüfliste aus den Bereichen Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltmanagement. Das Hauptgewicht der Fragen liegt auf den Punkten Sicherheit und Gesundheitsschutz. Dabei werden so gut wie alle gängigen Elemente der betrieblichen Arbeitssicherheit abgedeckt. Der Bereich Umweltschutz ist mehr allgemein gehalten und stellt keine Konkurrenz zu den bestehenden Umweltschutzmanagement-Normen dar.
  • SCCp (Uneingeschränktes Zertifikat für die Petrochemie)
    Dieses SCC-Zertifikat SCCp gilt uneingeschränkt für die Petrochemie. Neben den Anforderungen unter SCC** wird hier noch die Erfüllung spezieller auf die petrochemische Industrie zugeschnittener Beurteilungskriterien gefordert.
    Unternehmen mit bis zu 35 Beschäftigten, die Subunternehmen (Werkvertrag) für technische Dienstleistungen in Anspruch nehmen, benötigen eine Zertifizierung SCC** oder SCCp. 

 

Scope II:

  • SCP (Uneingeschränktes Zertifikat)
    Ein SCC-Zertifikat gemäß SCP-Checkliste können ausschließlich Personaldienstleiter erlangen, die ein SGU-Managementsystem implementiert haben.

Elemente der SCC* / SCC** / SCp und Checklisten

Nr. Elemente des SGU-Managementsystems SCC* / SCC** / SCP

01 Sicherheit und Gesundheit sowie Schutz der Umwelt (SGU): Politik, Organisation und Engagement des Managements

02 SGU-Gefährdungsermittlung

03 SGU-Schulung, -Information und -Unterweisung

04 SGU-Bewusstsein

05 SGU-Projektplan

06 Umweltschutz

07 Vorbereitung auf Notfallsituationen

08 Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltinspektionen

09 Arbeitsmedizinische Betreuung

10 Beschaffung und Prüfung von Maschinen, Geräten, Ausrüstungen und Arbeitsstoffen

11 Beschaffung von Dienstleistungen

12 Meldung, Registrierung und Untersuchung von Unfällen, Beinaheunfällen u. unsicheren Situationen

 

Nr. Elemente des SGU-Managementsystems SCP

01 Sicherheit und Gesundheit sowie Schutz der Umwelt (SGU): Politik, Organisation und Engagement des Managements

02 SGU-Gefährdungsermittlung

03 SGU-Schulung, -Information und -Unterweisung

04 SGU-Bewusstsein

05 SGU-Projektbetreuung

06 Arbeitsmedizinische Betreuung

07 Meldung, Registrierung und Untersuchung von Unfällen, Beinaheunfällen u. unsicheren Situationen

(Versionen 2011)


Ihre Vorteile Liegen auf der Hand

Um Arbeitsaufträge von bestimmten Industriebranchen zu erhalten, müssen viele Unternehmen eine SCC bzw. SCP-Zertifizierung nachweisen.

 

Nutzen für den Auftragnehmer (Kontraktor) und Personaldienstleister (Überlasser)

  • Wettbewerbsvorteil für zertifizierte Unternehmen durch die Optimierung des Arbeits- u. Gesundheitsschutzes im Unternehmen.
  • Förderung des Sicherheitsbewusstseins der operativ tätigen Führungskräfte und Mitarbeiter durch die SGU-Schulung und Prüfung.
  • Verbesserung der Organisations- und Arbeitsabläufe.
  • Reduzierung von Unfallquoten und Ausfallzeiten, dadurch Kostensenkung durch geringeres Unfallgeschehen im eigenen Unternehmen und auf Baustellen.
  • Verbesserte Rechtssicherheit und Nachweispflicht.

Für den Auftraggeber

  • Reduktion der Unfallfolgekosten im eigenen Einflussbereich.
  • Entscheidungshilfe bei der Lieferantenauswahl.
  • Positive Beeinflussung des SGU Verhaltens der eigenen Mitarbeiter.
  • Gute Reputation gegenüber Behörden.
  • Steigerung des Images Ihres Unternehmens.

Zielgruppe – Ist Ihr Unternehmen betroffen?

Der Nachweis eines SGU-Standards SCC oder SCP wird überwiegend von Kontraktoren bzw. Personalbereitsteller (Überlasser) zu erbringen sein, die zu den Branchen Bauhaupt- und Baunebengewerbe, Metallverarbeitung, Metallbearbeitung, Elektrotechnik, Mess- und Regeltechnik, Gerüstbauer, Deckenhersteller, Maler, Bodenleger, Industriereinigung gehören bzw. die Leiharbeitskräfte an Mitarbeiter verpflichten, die einen erhöhten Qualifikationsstandard hinsichtlich SGU voraussetzen.

Auch Architektur- und Ingenieurbüros, wenn von diesen Bauleitungs- und Baukoordinationsfunktionen wahrgenommen werden, zählen dazu.

 

Gern beraten wir Sie ausführlich zu Vorteilen, Zielen und den genauen Ablauf

einer Zertifizierung und bauen mit Ihnen ihr Managementsystem auf. 

Sprechen Sie uns an!

Lassen Sie sich von der rogo Consult beraten und mit den folgenden Dienstleistungen bei der Implementierung und Durchführung Ihres SCC-Managementsystems unterstützen:

u.a.

  • Aufnahme des IST-Zustandes anhand der SCC* / SCC** / SCP
  • Einführung der am Projekt beteiligten MitarbeiterInnen.
  • Beratung und Unterstützung beim Aufbau bzw. Anpassung Ihres SGU-Systems gemäß den Anforderungen von SCC / SCP.
  • Erstellung der notwendigen SGU-Dokumentation mit SGU-Handbuch, Prozessbeschreibungen, Dokumenten, Formularen, Anweisungen und Hilfsmittel.
  • Ermittlung und Beurteilung der Gefahren gemäß ASchG und BauV auf Baustellen.
  • Beratung und Unterstützung bei der Implementierung des SGU-Systems in bereits vorhandene Managementsysteme.
  • Durchführung und Auswertung von internen Audits.
  • Unterstützung bei der Erhebung und Planung von Mitarbeiterschulungen sowie Durchführung von Schulung der operativ tätigen Führungskräfte und Mitarbeiter sowie Abnahme der Prüfungen.
  • Unterstützung während des gesamten Zertifizierungsprozesses.

 

SCC SCHULUNGEN FÜR OPERATIVE MITARBEITER UND FÜHRUNGSKRÄFTE GEMÄSS DOK 16 / DOK 17 / DOK 18

Für die Personenzertifizierung der operativ tätigen Mitarbeiter nach DOK 16 / DOK 18 und Führungskräfte nach DOK 17 bieten wir in regelmäßigen Abständen SCC Schulungen mit anschließender Prüfung durch unsere akkreditierten Kooperationspartner in unseren Schulungsräumen an. Diese können auch auf Wunsch auch als Inhouse-Schulungen angeboten werden.

 

Gern beraten wir Sie ausführlich zu Vorteilen, Zielen und den genauen Ablauf der Schulungen.

Sprechen Sie uns an!

Zugangsvoraussetzungen

Die Voraussetzung zur Teilnahme an der SCC-/SGU-Prüfung/Zertifizierung (Mitarbeiter und Führungskräfte) ist eine abgeschlossene Berufsausbildung  bzw. eine gleichwertige oder höherwertige Ausbildung.

Für an- und ungelernte Personen aus dem In- und Ausland ist eine Bescheinigung des Arbeitgebers erforderlich aus der hervorgeht, dass der Mitarbeiter über mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in Deutschland in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf verfügt.

 

Die Prüfungen für international anerkannte Personen-Zertifizierungen nach der SCC-Checkliste müssen durch eine DAkkS-akkreditierte Personalzertifizierungsstelle, wie unsere beiden Kooperationspartner, oder einen DAkkS-bestätigten Unfall-Versicherungsträger erfolgen.

 

Wir unterstützen Sie gerne, nicht nur in und um NRW (u.a. Essen, Dortmund, Bochum, Lünen, Hagen, Hamm, Münster, OWL, Bielefeld, Paderborn, Werl, Iserlohn, Siegen, Wuppertal, Hilden, Göttingen, Castrop-Rauxel, Hannover, Kassel) für Sie da, sondern bundesweit!